Sozialraum

Grünau liegt am westlichen Rand der Stadt Leipzig. Das Gebiet erstreckt sich über eine Fläche von 8,7 km. Grünau lieg im Stadtbezirk West, der sich aus den Ortsteilen Schönau, Grünau Ost, Grünau Mitte, Grünau Siedlung, Lausen Grünau, Grünau Nord und Miltitz zusammensetzt. Es handelt sich dabei um ein städtebaulich betrachtet jungen Stadtteil, dessen Planung in den 70er Jahren begann. Die Grundsteinlegung erfolgte 1976. Der Wohnungsneubau fand 1988 sein Ende. Bis zu diesem Zeitpunkt entwickelte Grünau die Größe einer Mittelstadt mit ca. 80.000 Einwohnern. Die Bedeutung als reines Wohnviertel wandelte sich mit der Errichtung der Einkaufszentren PEP-Center (1995) und Alleecenter (1996). Darüber hinaus entstanden ein Kino sowie eine Schwimmhalle. Erholung im Grünen bieten sowohl der Schönauer Park als auch der Robert-Koch-Park, die sich durch den Stadtteil erstrecken. Daneben ist mit dem Kulkwitzer See ein attraktives Naherholungsgebiet vorhanden. Da sich die vorgenannten kulturellen und sportlichen Einrichtungen sowie zahlreiche Spielplätze in unmittelbarer Nähe des Hortes befinden, werden diese zur abwechslungsreichen Freizeitaktivität genutzt.

In den letzten zehn Jahren hat Grünau über 40% seiner Einwohner verloren. Die Zuwächse der Verlustraten gingen gegenüber dem Jahr 2000 zwar zurück, dennoch ist entgegen dem gesamtstädtischen Trend von einer anhaltenden Abwanderung auszugehen. Die „Entwicklungsstrategie Grünau 2020“ (Stadt Leipzig 2007) prognostizierte, ausgehend von einem positiven Szenario der Bevölkerungsentwicklung, eine Bewohnerzahl von 40.000 für das Jahr 2020. Da die Entwicklung jedoch negativer als erwartet verlief, wurde diese Zahl bereits Ende 2010 erreicht.

Seit 1979 wird eine regelmäßige Sozialraumanalyse durchgeführt („Intervallstudie Grünau“). Diese betrachtet die Entwicklung der Wohn- und Lebensumstände der Bewohner im Rahmen einer Langzeitstudie. In diesem Zusammenhang wurde z.B. 2009 eine Wohnzufriedenheit von 74% ermittelt. Als problematisch erweist sich dabei die Außenwahrnehmung als Wohn- und Schlafstadt. Veränderungen wie Umbau, Sanierung, Implementierung kultureller Angebote und die Entwicklung einer lokalen Ökonomie sind zentraler Bestandteil entgegen gerichteter Bestrebungen.